Eine selbständige Pfarrei wurde Sinnersdorf erst 1834. Bis dahin gehörte der Ort zur Pfarrgemeinde St. Martinus in Köln-Esch. Allerdings gab es in Sinnersdorf bereits um 1700 in der Nähe des heutigen Eggershofes eine kleine St.-Hubertus-Kapelle, in der Gottesdienste gehalten werden konnten. 1800 entstand dann in Ortsmitte am Beginn der Stommelner Straße (vor dem heutigen Edeka-Markt) eine größere Kapelle für bis zu 200 Personen. Hier fanden seitdem regelmäßige Sonntagsgottesdienste statt.
Weil die Kapelle für den wachsenden Ort zu klein wurde, beschloss die Gemeinde 1865 den Bau einer neuen Kirche. Der Kölner Baumeister Heinrich Nagelschmidt (1822–1902) legte noch im gleichen Jahr Pläne für den Bau einer neuromanischen Basilika vor, aber wegen verschiedener strittiger Fragen unter den beteiligten kirchlichen und weltlichen Gremien verzögerte sich die Grundsteinlegung bis 1878. Unter der Bauleitung des Architekten August Lange (1834-1882) konnte der Bau bereits 1879 vollendet werden (vgl. Inschrift über dem Turmeingang). Infolge des damaligen Kulturkampfes zwischen Staat und katholischer Kirche fand die Weihe allerdings erst 1894 statt.
Äußere Kirche
Die aus Ziegeln errichtete Kirche ist eine zweijochige, dreischiffige Basilika im neoromanischen Stil mit vorgelagertem Westturm, Querhaus, zwei Nebenchören und einem zweijochigen Hauptchor mit halbrunder eingezogener Apsis. Der Westturm trägt ein schönes Rhombendach. Kreisrunde Radfenster in den oberen Gebäudezonen von Land- und Querhaus sowie fünf romanische Rundbogenfenster im Chor belichten Mittelschiff und Querhaus, jeweils zwei kleinere Rundbogenfenster die Seitenschiffe.
Innenraum der Kirche
Gedrungene Säulen mit Blatt- und Blütenkapitellen und achteckigen Kämpferprofilen tragen die Kreuzgratgewölbe im Mittel- und in den Seitenschiffen. Das Mauerwerk ist vielfach gegliedert, u. a. durch Mauervorlagen, Dienste, eine Profilleiste oberhalb der unteren Arkadenzone sowie Bogenfriese und Rundbogenblenden im Obergadenbereich. Die untere Wandzone der Apsis ist durch fünf flache Rundbogennischen gegliedert. Im Mauerwerk der mittleren liegt der Grundstein mit der Inschrift: „Anno Domini 1878“.
1906 wurde die Kirche im Inneren durch Wandmalereien von Vinzenz Hertel geschmückt. Sie sind nicht erhalten. Bei der Restaurierung Anfang der 1970er Jahre wurden sie durch die heutige, modernistisch anmutende Ornamentmalerei an Wandvorlagen und Gurtbögen ersetzt.